In ihrem 1979 erschienenen Essay Sculpture in the Expanded Field schildert die Kunsttheoretikerin Rosalind Krauss eine Tendenz in der US-amerikanischen Bildhauerei der 1960er und 1970er Jahre. Der Begriff der Skulptur sei scheinbar unendlich dehnbar geworden, so dass die Kategorie auf beinahe jede Form von Eingriff in Landschaft und Raum angewendet werden könne.

Krauss vollzieht die Auflösung der klassischen Monumentalskulptur in der Moderne seit Auguste Rodin und Constantin Brancusi nach und entwickelt mehrere Diagramme, um die Skulptur im erweiterten Feld neu zu fassen. Skulptur als Nicht-Architektur und Nicht-Landschaft wird dabei schrittweise durch Begriffe für neue Kategorien räumlicher Kunst ergänzt.

Krauss betont die Wichtigkeit, künstlerische Phänomene als historische Begebenheiten mit struktureller Logik zu begreifen: Sie bedienen sich seit der Moderne einer erweiterten, aber nicht unendlichen Sprache und stehen in Beziehung zueinander und zu ihrer kulturellen Situation.