Das Unheimliche, das Sigmund Freud in seinem gleichnamigen Essay von 1919 erstmalig beschreibt, ist ein grundlegendes Motiv der psychoanalytischen Theorie des Unbewussten. Freud, der sich hier sowohl auf literarische als auch klinische Beschreibungen unheimlicher Situationen und Ängste bezieht, beschreibt das Unheimliche als ein ehemals Heimliches, also ehemals Vertrautes, das fremd geworden ist; oder ein Verborgenes, das an die Oberfläche ist. In beiden Fällen bringt das Unheimliche eine Verunsicherung oder Angst mit sich.

Der britische Kulturtheoretiker Mark Fisher erweitert das Unheimliche um das Seltsame („something where there should be nothing“) und das Gespenstische („nothing where there should be something“).

Natalie Loveless verwendet das Unheimliche, um ihren Begriff der Emergenz weiter zu verdeutlichen: „Das Unheimliche ist niemals konstatierend, vorhergesehen oder vorbereitet. Das Unheimliche ist ein emergentes Phänomen. Es benennt die Erfahrung des sowohl-als-auch: heimisch und nicht heimisch. Das Unheimliche ist nie sicher, es ist immer vorläufig und reagierend in der Begegnung.“